Woche 2: 22. bis 28. März 2024

Veröffentlicht am 25. März 2024 um 14:12

Jeder Tag an dem noch alle da sind, ist ein guter Tag

Auch in ihrer zweiten Lebenswoche geht es Pollys Welpen gut. Sie sehen gesund aus, krabbeln übereinander und mindestens einmal  ist schon eines auf die Straße gefallen. Gott sei Dank war aber Polly sofort da und hat das Kleine zurück zu den anderen gebracht. Wir gehen jeden Morgen und auch nachmittags zu ihnen, um Polly zu füttern. Da sie viel Energie braucht bekommt sie zweimal von uns Essen gebracht.

Eine unruhige Nacht und Entwarnung am nächsten Morgen

Was wir schon immer befürchtet hatten, passiert nun tatsächlich eines Nachts. Kathi wacht um 1 Uhr morgens auf, weil alle Hunde unseres Rudels laut bellend die Straße auf und ab laufen. Beim Blick vom Balkon muss sie feststellen, dass ein paar Jugendliche bei den Welpen stehen und eines der Jungen sogar schon in der Hand halten. Auf ihr lautes Schreien - und auch das anderer Deutscher im Haus gegenüber - legt der Teenager den Welpen jedoch wieder zurück zu den anderen. Die Jungs suchen das Weite, aber die Aufregung unter den Hunden hält noch lange an.  Von oben kann Kathi auch nur noch vier Babys erkennen.

Als ich am nächsten Morgen das Futter zu Polly bringe, wage ich es zuerst kaum nach den Kleinen zu sehen. Ich muss erst einmal durchatmen, bevor ich nachzähle. Da ich das Ergebnis nicht glauben kann, zähle ich noch einmal und auch noch ein drittes Mal. Aber tatsächlich! Alle Welpen sind noch da. Kathi war - Gott sei Dank - schnell genug  und hatte die Typen noch rechtzeitig vertreiben können. Wir sind überglücklich, dass alles noch mal gut gegangen ist. Uns ist aber auch klar, dass diese Situation jeder Zeit wieder eintreten kann.

Rat und Hilfe von Monique von Bluemoon

Wir wissen, dass wir Pollys Nachwuchs nicht rund um die Uhr beschützen können, wollen aber zumindest alles tun, was in unserer Macht steht. Aus diesem Grund beschließen wir, Monique - die Leiterin des Bluemoon Animalcare Centers - zu besuchen. Die Schweizerin ist seit vielen Jahren aktiv im Tierschutz und wir wollen uns Rat holen. "Soweit macht ihr alles richtig", erklärt sie uns. "Ihr könnt ab der dritten Woche Welpenmilch zufüttern. Damit entlastet ihr sowohl die Mutter und festigt gleichzeitig die Bindung zu den Jungen." Je besser die Hunde uns kennen würden, desto einfacher sei es, sie zu schützen. Außerdem sollten wir die Kleinen bereits mit vier Monaten zum Kastrieren bringen. "Bei Baladis macht man das - wenn möglich - bevor sie fünf Monate alt sind. Ab diesem Zeitpunkt werden sie geschlechtsreif", so Monique. Mit einer großen Dose Milchpulver - herzlichen Dank dafür - machen wir uns auf den Heimweg.

Der erste Welpe öffnet die Augen

Der hellbraune Welpe ist der erste, der die Augen öffnet. Wir geben ihm den Namen Primus.

Am 25. März, ist es soweit: Der erste Welpe hat seine Augen geöffnet und seine Geschwister werden es ihm in den nächsten Stunden oder Tagen gleich tun. Sehen können die Babys jetzt noch nichts - so hat es uns Monique am Tag vorher erklärt, aber Gehör und Sehvermögen werden bald vollständig entwickelt sein. Ich hatte schon einige Hunde in meinem Leben, aber die Entwicklung von Welpen vom Tag der Geburt an, erlebe ich zum ersten Mal. Es ist ein tolles Erlebnis! Auch wenn ich lieber darauf verzichtet hätte.

Bis jetzt eine reine Männerwirtschaft

Da Polly inzwischen gar nichts mehr dagegen hat, wenn wir die Welpen anfassen, versuche ich am nächsten Tag mal einen "Geschlechter-Check" bei denen, die oben liegen und leicht umzudrehen sind. Der erste, den ich anschaue, ist ein kleiner Rüde. "Sehr gut", denke ich, denn bei männlichen Hunden ist die Kastration schließlich ein leichterer Eingriff. Auch bei Nummer zwei kann ich einen kleinen Penis sehen. Und so geht es weiter! Alle fünf Babys, die ich "untersuche" sind Buben. Inzwischen ist die Zahl sogar auf sechs angestiegen. Einmal denke ich, eine Mädchen enteckt zu haben. Auf den zweiten Blick sehe ich aber, auch dieser Kandidat ist männlich. Ich bin wirklich sehr gespannt, was bei den restlichen drei Welpen rauskommt.

Auf beiden Fotos kann man bei zwei Welpen deutlich sehen, dass es kleine Rüden sind.

...und wieder ist eine Woche rum

Unsere Mini-Schützlinge sind jetzt zwei Wochen alt. Vor ein paar Minuten hat Kathi vom Balkon aus beobachte, dass sich zwei "vom Acker machen wollen". Bevor wir uns zur Rettung aufmachen, ist aber Mama Polly auch schon wieder zurück und sorgt für Ordnung. Wir hoffen, die kleine Familie demnächst, an einen sichereren Platz - unter einem Treppenaufgang - umsiedeln zu können. Drückt uns die Daumen, dass es klappt! 

Zu guter Letzt für diese Woche wollen wir uns ganz herzlich bei den ägyptischen und deutschen Nachbarn in der Straße bedanken, die sowohl ein Auge darauf haben, dass keiner die Welpen mitnimmt oder etwas anderes passiert sowie uns mit der Versorgung von Wasser und Futter unterstützen.

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