
„Tomaten, Tomaten – nur 5 Pfund!“ oder „Probier‘ ein Stück Melone! Ganz süß und saftig!“, so und ähnlich priesen die Marktleute im Souk von Dahar ihre Waren an. Jeder wollte den anderen übertönen. Stimmengewirr für die Ohren und bunte Waren für die Augen, dazu die Gewürze für die Nase – ein Besuch hier war, wie es sich für einen orientalischen Markt gehört, immer ein Fest der Sinne.


Die Obst- und Gemüse-, sowie die Fischhalle im alten Souk, die inzwischen abgerissen sind.
Anfang des Jahres (2023) war damit allerdings von einem Tag auf den anderen Schluss. Die Stadt Hurghada tat den ersten Schritt, um den alten Souk in Dahar abzureißen. Was schon vor Corona angekündigt worden war, wurde nun Realität. Die Hallen für den neuen Markt waren bereits seit längerem bezugsfertig. Allerdings kam der neue Standort, der nur ein paar Autominuten entfernt liegt, nicht besonders gut an – weder bei den Händlern, noch den Einheimischen und Touristen.
Erst als die Bagger das große Obst- und Gemüsezelt dem Erdboden gleichmachten, eröffneten Geschäftsleute ihre Shops im neuen Souk. Ein paar Monate später folgte die Fischhalle. Bis heute gibt es noch Stände, die im alten Souk ihre Waren feil bieten und gut besucht sind.


Die Reste des alten Souks - bis heute herrscht dort geschäftiges Treiben.
Wir waren – wie die meisten, die den alten Souk kennen – vom neuen Markt enttäuscht. Kein lautes Anpreisen der Ware, keine bunte Vielfalt! Steril, kalt und ohne orientalisches Flair war unser vernichtendes Urteil beim ersten Besuch.


Außen- und Innenansicht vom neuen Souk vor ein paar Monaten.
Inzwischen ist der neue Souk gewachsen. In einer der insgesamt drei Hallen sind die meisten Verkaufsplätze vermietet. Obst- und Gemüse, neben Fleisch und Gewürzen – der Orient hat Einzug gehalten. Auch die Händler haben ihre Stimmen wiedergefunden. Die Kombination aus besseren Hygieneverhältnissen und arabischem Lebensgefühl ist vielleicht doch keine schlechte Idee. So kann es weitergehen!

